Workshop OSG / WorkNC
Fräsen 4.0/Frässtrategien im Werkzeug und Formenbau
Auch der Werkzeug- und Formenbau wird von kürzeren Design- und Programmierzeiten sowie von steigenden Service und Qualitätsansprüchen geprägt. Daher hatte Vero Software gemeinsam mit OSG für den Werkzeug- und Formenbau einen Workshop zum Thema „Fräsen 4.0 / Frässtrategien im Werkzeug- und Formenbau“ mit einem besonders attraktiven Tagesprogramm im Februar in Göppingen veranstaltet.
Im Rahmen der Digitalisierung und Industrie 4.0 geht es derzeit zudem um die Erstellung von Baugruppen, das Bestandsmanagement, Erhalt von Geschwindigkeits- und Eingabe-Empfehlungen sowie den Transfer von Produktdaten. Dementsprechend hoch war auch das Interesse der Teilnehmer aus der Praxis. Das Auditorium war mit über 70 Besuchern bis zum letzten Platz gefüllt. Dazu einer der Besucher: „Ich finde diesen Workshop von zwei Marktführern als sehr gelungen, weil sich für uns Teilnehmer dadurch Synergien ergeben. Speziell bei dem Waveform-Schruppen sehe ich neben den Highlights von WorkNC vor Ort, welches Fräswerkzeug sich optimal dazu eignet.“ Und so stand in Göppingen auch zu Beginn das Schruppen im Vordergrund. Das heißt, so viel Material, so schnell wie möglich abtragen (Zeitspanvolumen). Vorgestellt wurde in diesem Zusammenhang die Waveform-Schruppstrategie, die durch kurze Bearbeitungszeiten sowie lange Werkzeugstandzeiten, konstanten Materialeingriff höhere Zustellungen und Vorschübe sowie eine effiziente Nutzung der gesamten Schneidenlänge ermöglicht.
Im Anschluss daran ging es um das Schlichten. Die Softwarelösung WorkNC von Vero Software stellt hier unterschiedliche Strategien zu Verfügung. In Göppingen zeigten die Teilnehmer des Workshops allerdings besonderes Interesse an den neuen Frässtrategien Schlichten Parallel und neue Funktionen der bewährten Strategie Schlichten Z-konstant. Des Weiteren wurde der Unterschied konventioneller Schlichtstrategien zu HSC-Finishing Optionen und die daraus resultierenden Vorteile verdeutlicht.
Die weichen, runden Werkzeugbewegungen sowie durch die optionalen Spiralübergänge wurden so im OSG-Technologiecenter an dem High-Speed-Cutting-Zentrum HSC 600 von EXERON demonstriert.
Minimaler Aufwand für kürzere Bearbeitungszeiten und hohe Oberflächenqualität
Nun steht das 5-Achsfräsen für kürzere Durchlaufzeiten und geringere Stückkosten als bei einer 3-Achs-Bearbeitung. Das Anstellen des Fräsers ermöglicht beispielsweise den Einsatz von Werkzeugen mit wesentlich geringerer Auskraglänge. Das hat meist kürzere Bearbeitungszeiten, eine Verbesserung der Oberflächenqualität aufgrund geringerer Schwingungsanfälligkeit zur Folge. Allerdings herrscht (bislang) noch die Meinung vor, die Programmierung sei anspruchsvoller, die simultanen Bewegungsabläufe würden höhere Ansprüche an die Maschine und Steuerung stellen. Dabei wussten die Besucher in Göppingen, das Programmieren ist nur ein minimaler Aufwand, wenn man die automatische 5-Achsen-Programmierung von WorkNC einsetzt, denn eine Flächenausrichtung entfällt und Steuerkurven / Steuerflächen sind nicht notwendig.
Eine der besonderen Stärken von OSG ist das Bohren. Und so kam es beim Thema Bohren/Tieflochbohren zu zahlreichen Wow-Effekten. Während OSG mit enormen Vorschubgeschwindigkeiten punktete, konnte WorkNC mit der automatischen Feature-Erkennung und Bearbeitung sowie der Übergabe von Feature-Informationen mit Erkennung bestehender Bearbeitungsfolgen punkten. Beim Tieflochbohren dagegen standen die automatische Erkennung von Kreuzungspunkten und die NC-Ausgabe der Maschinen- und speziell angepassten Zyklen im Vordergrund.
So war dieser Workshop für zahlreiche Teilnehmer ein Event, der die hoch gesteckten Erwartungen erfüllte. Die Meinung eines Besuchers steht da wohl stellvertretend für alle: „Wir haben uns von dem Workshop neue Strategien und Informationen über den aktuellen Stand erwartet. Das wurde erfüllt. Wir fertigen Formteile, WorkNC haben wir seit September 2017 im Einsatz und sind damit sehr zufrieden. Das Waveform-Schruppen war für uns allerdings neu, das und die neuen Funktionen beim Schlichten wollen wir auf jeden Fall testen.“